Versuchsfeld Laret ¶
Auf dem Versuchsfeld im Laret untersuchen wir die Wechselwirkung zwischen Mikrowellen und Schnee. Ziel ist es, das Mikrowellensignal eindeutig interpretieren zu können. Mikrowellen werden vor allem eingesetzt, um zu messen wie viel Wasser im Schnee gespeichert ist.
Das weltweit bekannte Versuchsfeld am Weissfluhjoch zeigt immer wieder, wie wertvoll langjährige Schneemessreihen sind. Im Winter 2016/2017 haben wir nun ein neues Messfeld mit Standort in Davos Laret in Betrieb genommen, um das Weissfluhjoch mit Schneemessungen in einer neuen, besonders klima-sensitiven Höhenlage (rund 1500 m ü. M.) zu ergänzen. Neben unseren bewährten Schneemessmethoden kommen hier Mikrowellen-Technologien zum Einsatz, wie sie auch in Fernerkundungssatelliten verwendet werden. Ziel ist es, die Wechselwirkung zwischen Schneedecke und Mikrowellenstrahlung besser zu verstehen. Längerfristig soll es damit möglich werden, Satellitenmessungen im Mikrowellenbereich ohne Referenzmessungen vor Ort auswerten zu können und die Messungen im alpinen Gelände besser zu verstehen. Deshalb ist auch die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) an dem Projekt beteiligt (ESA Snowlab).
Im «Outdoor-Laboratorium» in Davos Laret (Abb. 1) untersuchen wir unter anderem, wie viel Wasser in Form von Schnee vorhanden ist – eine wichtige Grösse, hängen doch Millionen von Menschen für ihre Wasserversorgung von den Schneereserven im Gebirge ab. Auch die Wasserkraftnutzung oder die Hochwasserwarnung können von solchen Informationen profitieren.
Ausstattung ¶
Auf dem 50 x 50 m grossen Versuchsfeld stehen je ein zehn und ein sechs Meter hoher Gerüstturm. An jedem Turm befindet sich ein Messgerät. Das eine Gerät, ein Scatterometer, sendet Mikrowellen-Signale aus und rechnet aus dem reflektierten Signal auf die Schneeeigenschaften zurück. Das andere Gerät, ein Radiometer, empfängt die vom Schnee natürlich abgestrahlten Mikrowellen (Abb. 2). Aus den Daten des Scatterometers lässt sich unter anderem ein dreidimensionales Bild der Schneedecke erstellen.
Für weitere Projekte stehen noch eine zusätzliche Messstationen auf dem Versuchsfeld, die Daten zu Schnee, Wetter und Klima erfasst.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Gamma Remote Sensing AG betrieben.
