Reise zum akzeptierten Risiko RaR – eine neue Herangehensweise für die umfassende Risikosteuerung bei Naturgefahren

Naturgefahrenereignisse stellen in der ganzen Schweiz ein Risiko für Menschen und ihre Lebensgrundlage dar. Das Risiko nimmt zu. Damit stehen Verantwortliche der öffentlichen Hand und der Wirtschaft vor der Frage, wie sie ihre beschränkten Ressourcen einsetzen können, um Menschen und Sachwerte angemessen zu schützen und resilient zu werden.

Klar ist: Absolute Sicherheit ist weder realistisch noch finanzierbar. Zudem spielen immer mehr Faktoren ineinander – Klimawandel, Bebauungsdichte, Erwartungen der Bevölkerung und vieles mehr. Konflikte zwischen den unterschiedlichen Zielen und Interessen sind unvermeidlich.

Lösungen lassen sich in diesem Spannungsfeld nur finden, wenn die verschiedenen Betroffenen und Beteiligten von Anfang an ein gemeinsames Bild der Risiken entwickeln: Welches sind die wesentlichen Risiken? Welche Risiken akzeptieren wir? Was ist uns wichtig? Wo setzen wir an, um die nicht akzeptierten Risiken zu reduzieren und für möglichst guten Schutz zu sorgen? Wer kann (und sollte) welchen Beitrag dazu leisten?

Die «Reise zum akzeptierten Risiko» (RaR) ist eine ganzheitliche Herangehensweise, um Risiken im Zusammenhang mit Naturgefahren zu identifizieren und die optimale Kombination von Schutzmassnahmen zu erarbeiten. Sie kann Behörden, Fachstellen, Projektleitende und Planende bei ihrer Arbeit unterstützen.

Kurzer Überblick über die Herangehensweise (PDF)

Sind Sie interessiert, Ihr Projekt gemäss RaR anzupacken?

Kurs besuchen

Möchten Sie Reiseleiterin oder Reiseleiter werden? In einem eintägigen Intensiv-Training in Kleingruppen von 6 (bis max. 8) Teilnehmenden lernen Sie die Herangehensweise RaR anhand eines konkreten Übungsbeispiels kennen und üben die Anwendung. In einen Online-Erfahrungsaustausch nach rund 1 bis 2 Monaten können Sie Fragen aus den ersten eigenen Anwendungen klären.

Ziel: Sie haben die Herangehensweise RaR erlebt und trauen sich zu, sie selber einzusetzen. Sie können Prozesse, die auf der Herangehensweise beruhen, initiieren, begleiten und gegebenenfalls auch führen.

Nächste Kurse

Kurse werden nach Bedarf organisiert. Kurse in französischer und italienischer Sprache sind in Planung. Bei Interesse, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf: rar(at)slf.ch.

Der nächste Kurs findet am 02.12.2024 in Olten statt mit dem dazugehörenden Online-Erfahrungsaustausch am Nachmittag des 10.02.2025. Die Kurse werden in Zusammenarbeit mit SIA inForm organisiert. Hier geht es zur Anmeldung.

Teilnehmende können sich bei Interesse auf die Liste der Reiseleiter/-innen setzen lassen.

Kurs in der eigenen Organisation oder Firma durchführen

Lassen Sie Mitarbeitende für die Herangehensweise schulen. Wir führen den Kurs wie oben gerne bei Ihnen durch. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: rar(at)slf.ch

Wollen Sie als Behörde die Ausschreibung von Planerarbeiten von Anfang an auf die umfassende Risikosteuerung gemäss RaR ausrichten?

Hier finden Sie Muster für Ausschreibungsunterlagen.

Suchen Sie eine geschulte Person, die Sie auf der Reise zum akzeptierten Risiko begleitet?

Das RaR-Team vermittelt Ihnen gerne eine Reiseleiterin oder einen Reiseleiter. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: rar(at)slf.ch

Bleiben Sie informiert

Wenn Sie über weitere Kurse und Neuigkeiten über die Reise zum akzeptierten Risiko informiert werden möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter an oder treten Sie unserer LinkedIn-Gruppe bei.

Kursunterlagen zur Unterstützung herunterladen

Haben Sie an einem bisherigen Kurs teilgenommen und möchten die Kursunterlagen herunterladen?

Haben Sie an einem der bisherigen Kurse teilgenommen und noch keine Zugangsdaten erhalten? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: rar(at)slf.ch

Sind Projekte, die mit dem RaR entwickelt wurden, subventionsberechtigt?

Im Umgang mit Naturgefahren wird der Partizipation und dem Risikodialog eine grosse Bedeutung beigemessen (PLANAT Strategie Umgang mit Risiken aus Naturgefahren und BAFU Handbuch für die Partizipation bei Wasserbauprojekten).
Der RaR ist eine Möglichkeit, dies umzusetzen.

«Dank dem RaR haben wir von Anfang an alle Betroffenen an den Tisch geholt. Das hat am Anfang zu mehr Diskussionen geführt. Aber danach haben alle vom Gleichen geredet. So fanden wir wirkungsvolle Kompromisse und die nachfolgende Projektierung läuft nun seit Jahren reibungslos.»
René Huber, Stadtpräsident Kloten

Dieser Kurs wurde im Rahmen des Pilotprogramms Anpassung an den Klimawandel entwickelt, unterstützt durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft Kanton Zürich.