Aktuelle Ski unterscheiden sich von den „Spaghetti“-Ski der 1990er Jahre nicht nur in ihrer Form. Auch die Fahrtechniken des Gleitens und des Carvens und die jeweiligen Wechselwirkungen mit dem Schnee sind unterschiedlich.
Beim Gleiten berührt der Ski den Schnee nur an wenigen mikroskopisch kleinen Kontaktpunkten (ca. 6% der Gesamtfläche). Diese „wahre Kontaktfläche“ hängt von Schneehärte, -temperatur und dem Anpressdruck ab (Abb. 1). Während des Gleitens vergrössert sie sich aufgrund der Erwärmung und des fortlaufenden Abschmelzens der Kontaktpunkte an der Schneeoberfläche. Mit dem Schneetribometer können wir die Gleiteigenschaften von Skibelägen, Skifellen oder Kufen unter kontrollierten Bedingungen messen. Die wichtigsten physikalischen Prozesse zwischen Ski und Schnee werden in einem Computermodell beschrieben.
Beim Carven spielen vor allem die makroskopischen Eigenschaften des Schnees und des Systems Ski-Bindung eine wichtige Rolle. Die zentralen Fragen die den Kurvenradius bestimmen sind: „Wie sehr biegt sich der Ski durch?“ bzw. „Wie tief sinkt er ein?“ Mithilfe eines Prüfstands können wir die Interaktion zwischen Ski und Schnee in einer Kurvendurchfahrt simulieren (Abb. 2).