20.04.2022 | Cassie Lumbrazo | SLF News
Die Forschungsgruppe Schneehydrologie des SLF ist für ihre "Schnee im Wald"-Feldkampagne am Finnischen Meteorologischen Institut in Sodankylä, Finnland eingetroffen.
Nach einem durch COVID-19 bedingten Jahr der Ungewissheit waren wir überglücklich, endlich in Sodankylä, Finnland anzukommen. Unser internationales Team besteht aus Schneehydrologinnen und -hydrologen der Forschungsgruppe Schneehydrologie des SLF, der Abteilung für Erdwissenschaften der Universität Oslo (UiO) und der Forschungsgruppe für Gebirgshydrologie der Universität Washington (UW).
Unser Projekt mit dem Namen UpForSnow wurde durch einen von Giulia Mazzotti, Clare Webster und Johanna Malle verfassten INTERACT-Antrag finanziert. Die Unterstützung ermöglichte es, während der Schneeschmelze eine intensive "Schnee im Wald"-Feldkampagne am Arktischen Forschungszentrum Sodankylä des Finnischen Meteorologischen Instituts (FMI), Finnland durchzuführen.

INTERACT fördert die wissenschaftliche Erforschung von Umweltveränderungen in der Arktis, und unser Ziel ist es, besser zu verstehen, wie die Waldstruktur die Schneefallverteilung und Schneeschmelzmuster steuert. Zu diesem Zweck wollen wir die Waldstruktur und die Schneeverteilung an mehr und grösseren Standorten erfassen. Diese Erhebungen ergänzen wir durch hochauflösende Messungen der räumlichen und zeitlichen Variabilität der Schneehöhen und einzelner Energiebilanzkomponenten.
Finnland ist der ideale Ort für Forschung über "Schnee im Wald", da die ausgedehnte Walddecke des Landes das boreale Waldbiom der nördlichen Hemisphäre beispielhaft abbildet. Zudem betreibt das FMI vor Ort ein ausgezeichnetes Netz von meteorologischen Langzeitstationen und kontinuierlichen Schneemessungen.
Unsere Ankunft in Sodankylä geschah nicht mühelos. Eine grosse Ladung unserer Feldausrüstung hatte das SLF schon vor Wochen verlassen. Man kann sich vorstellen, wie froh wir waren, dass sie kurz vor uns am FMI ankam. Die sauber eingeräumte Kiste enthält alles, was wir benötigen, um Messungen im Wald durchzuführen. Sie beinhaltet zum Beispiel unsere motorisierte Seilbahnplattform, mit der kontinuierliche Messungen von Sonnen- und Wärmeeinstrahlung auf die Schneedecke entlang eines Transekts im Wald erhoben werden und miniaturisierte Wetterstationen, die die räumliche Variabilität unter dem Baumdach erfassen. Nicht abgebildet ist die für Clare Webster bestimmte Lieferung mehrerer Drohnen vom UiO, die Informationen über die Waldstruktur erfassen und die Sonnen- und Wärmeinstrahlung über grössere Gebiete und in höherer Frequenz und räumlicher Auflösung als Satelliten messen sollen.
Die gesammelten Datensätze werden es uns ermöglichen, Modellierungsansätze für Waldschneeprozesse zu entwickeln und zu validieren. Diese Forschung baut auf den Methoden unserer ersten INTERACT-TA-Kampagne in 2019 auf und wird unsere laufende Feldforschung über "Schnee im Wald" in der Schweiz ergänzen. Die Erprobung neuer Ansätze in verschiedenen Waldarten und Klimazonen ist ein wichtiger Schritt, um unsere Methoden im Hinblick auf künftige Anwendungen im grösseren Massstab zu konsolidieren.
Jetzt, da unser Team und unsere Ausrüstung eingetroffen sind, verbringen wir unsere ersten Tage damit, unsere Untersuchungsstandorte einzurichten und unsere Ausrüstung in dieser wunderschönen Umgebung des arktisch-borealen Waldes aufzubauen.