Gleitschnee

Wie?

Merkmale

Die gesamte Schneedecke gleitet auf glattem Untergrund (z.B. Grashänge oder glatte Felsenzonen) ab. Hohe Aktivität von Gleitschneelawinen ist typischerweise verbunden mit einer mächtigen Schneedecke mit wenigen oder keinen Schwachschichten. Gleitschneelawinen können sowohl bei einer trockenen, kalten als auch bei einer nassen, 0°C‐isothermen Schneedecke auftreten. Den Abgangszeitpunkt von Gleitschneelawinen vorherzusagen ist kaum möglich, obwohl sie sich meist durch Gleitschneerisse (sogenannte Fischmäuler) ankündigen.

Lawinen- und Auslöseart

  • Gleitschneelawinen; trocken/kalt und nass/0°C‐isotherm

  • Fast ausschließlich natürliche Lawinen. Künstliche oder durch Personen ausgelöste Lawinen sind sehr unwahrscheinlich.

Wo?

Räumliche Verteilung

Vor allem auf glattem Untergrund. In allen Expositionen, aber öfter an Südhängen.

Lage der Schwachschicht in der Schneedecke

Am Übergang der Schneedecke zum Boden.

Warum?

Auslösemechanismen

Gleitschneelawinen werden durch den Verlust der Reibung an der Grenzfläche zwischen Schnee und Boden aufgrund des Vorhandenseins von flüssigem Wasser verursacht.

Wann?

Dauer

Tage bis Monate; gelegentlich während des gesamten Winters. Auslösungen können zu jeder Tages‐ oder Nachtzeit auftreten. Im Frühling treten sie oft in der zweiten Tageshälfte auf.

Wie gehe ich damit um?

Problemerkennung im Gelände

Das Gleitschneeproblem lässt sich oft an Gleitschneerissen erkennen, die oft Vorboten von Gleitschneelawinen sind. Das Vorhandensein von Gleitschneerissen ist jedoch kein Hinweis auf eine unmittelbar bevorstehende Lawinenauslösung, die kaum vorhersehbar ist. Lawinenabgänge ohne vorhandene Gleitschneerisse sind ebenfalls häufig.

Verhaltensempfehlung

Halte dich nicht in der Nähe von Gleitschneerissen auf.

Unfallbeispiel

Stanserhorn, Stans (NW), 24. Februar 2012