AvaBlog 27. September - 2. Oktober 2024

Winterstart – zumindest im Hochgebirge

Nach einem Wintereinbruch am Wochenende mit Schnee bis zur Waldgrenze im Osten und im Norden fiel vom Dienstag, 1.10. bis Mittwoch, 2.10. vor allem im Hochgebirge des Westens viel Schnee. Damit lag im vergletscherten Hochgebirge in den meisten Regionen eine zusammenhängende Schneedecke, welche mutmasslich den Winter einläutete.

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Blick vom frisch verschneiten Radüner Rothora (3021 m, Davos, GR) durch das Dischmatal nach Davos. Schnee lag vorübergehend bis zur Waldgrenze. Oberhalb von rund 2700 m lagen 20 bis 30 cm davon (Foto: SLF/Th. Stucki, 29.9.2024).
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Mit rund 20 cm Neuschnee oberhalb von 3000 m und dem mit Raureif eingepackten Gipfelkreuz der Adula (3402 m, TI/GR) gab es auch im Tessin einen ersten Hauch von Winter (Foto: F. Vanza, 29.09.2024).
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Fast schon Winter?! Blick vom Gornergrat (3090 m, Zermatt, VS) zu Monte Rosa, Liskamm, Castor, Pollux und Breithorn. Die Schneedecke ist noch dünn, aber auf den Gletschern schon zusammenhängend (Foto: Roundshot-Webcam Gornergrat, 2.10.2024).
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Die Mittellegi-Saison war nicht erst mit dem letzten Schneefall definitiv abgeschlossen. Blick von der Mittellegihütte (3355, Grindelwald, BE) zum Mönch in Bildmitte und Eiger rechts (Foto: Roundshot-Webcam Mittellegihütte, 02.10.2024).

Neuschnee

Nachdem in der Vorwoche oberhalb von 2500 m bis 3000 m gebietsweise Schnee gefallen war, zog in der Nacht auf Samstag, 28.9. ein intensiver Schneefall über Graubünden. Tagsüber schneite es noch schwach am Alpennordhang (vgl. Abbildung 1a und 1b). In Summe fielen am Alpennordhang und in Graubünden 15 bis 30 cm Schnee, in Nordbünden lokal bis 40 cm. Die Schneefallgrenze sank während dem Schneefall auf 1500 m (vgl. Abbildung 2).

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Abbildung 1a: 1-Tages Neuschneesumme am Samstag, 28.9. um 9 Uhr. Berechnet aus Radar- und Stationsdaten mit dem INCA-Modell (Quelle: MeteoSchweiz).
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Abbildung 1b: 1-Tages Neuschneesumme am Sonntag, 29.9. um 9 Uhr. Berechnet aus Radar- und Stationsdaten mit dem INCA-Modell (Quelle: MeteoSchweiz).

Nach diesem Wintereinbruch folgten zwei teils sonnige Tage ohne nennenswerten Niederschlag (vgl. Abbildung 3).

Von Dienstag, 1.10. auf Mittwoch 2.10. fiel vor allem im Hochgebirge des Westens viel Schnee (vgl. Abbildung 4). Die Schneefallgrenze lag bei diesem Niederschlag zwischen 2400 m und 2800 m, im Westen zeitweise sogar bei 3000 m und damit deutlich höher.

Abgeschätzt aus der INCA-Modellierung und aus den Niederschlagsmessungen an automatischen Stationen dürften oberhalb von rund 3200 m folgende Schneemengen gefallen sein:

  • Westlichstes Unterwallis und nördlicher Alpenkamm von den Dents du Midi bis zum Finsteraarhorn: 40 bis 60 cm
  • Übriges Unterwallis, Bergell: 20 bis 40 cm
  • Sonst verbreitet 10 bis 20 cm; in Nord- und Mittelbünden weniger.

Darunter fiel ein grosser Teil des Niederschlags als Regen.

Lawinenbulletins und Lawinengefahr

Am Wochenende wurden die Kriterien zur Herausgabe eines Lawinenbulletins knapp nicht erfüllt und darum kein Lawinenbulletin publiziert. Am Dienstag, 1.10. wurde ein Lawinenbulletin publiziert. Da etwas weniger Niederschlag fiel als prognostiziert, waren die Kriterien auch in diesem zweiten Fall rückblickend nicht erfüllt. Dennoch war davon auszugehen, dass mit dem zeitweise starken West- bis Südwind während des Schneefalls im Hochgebirge störanfällige Triebschneeansammlungen vorhanden und die Lawinengefahr dort erhöht war.

Bis zum Redaktionsschluss gingen keine Meldungen zur Lawinenaktivität ein. Es ist aber grundsätzlich so, dass im Sommer und in den Winterrandmonaten der Lawinenwarndienst wenig Rückmeldungen aus dem Gelände erhält. Daher ist in diesen Perioden besonders wichtig, die Lawinengefahr vor Ort gründlich zu überprüfen.

In den Einstellungen der App WhiteRisk kann die Pushmitteilung «Sommerbulletin» aktiviert werden, um auf die Ausgabe eines situationsbezogenen Lawinenbulletins aufmerksam gemacht zu werden.

Gefahrenentwicklung

Lawinenbulletins dieser Zeitperiode im Überblick.

 

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