AvaBlog 1. - 12. November 2024

Nur ein Hauch von Schnee – ein richtiger Wintereinbruch lässt auf sich warten

Der November startete in den Bergen sehr sonnig und ausserordentlich mild. Die Folge: der im September und Oktober gefallene Schnee war weitgehend geschmolzen. Eine einigermassen geschlossene Schneedecke fand sich vor allem im Hochgebirge. Daran änderte auch der Schneefall in der Nacht auf den 12. November nur wenig.

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Blick vom Arosa Weisshorn (GR) ins Skigebiet von Arosa (Quelle: Roundshot Arosa, 11.11.2024). Etwas Schnee lag nur in schattigen Rinnen und Mulden, wie bspw. an den Nordhängen von Arosa Rothorn (2980 m) und Erzhorn (2922 m) im Hintergrund. In hochgelegenen Skigebieten konnte mit der Abkühlung am 11. Nov mit der Kunstschneeproduktion begonnen werden.
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Blick vom Flüela Schwarzhorn (Davos, GR) in die nur stellenweise mit Schnee bedeckten Nordhänge von Piz Radönt (3064 m) und Piz Grialetsch (3131 m). (Foto: SLF/C. Lucas, 02.11.2024)
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Blick vom Piz da la Margna ins Oberengadin. An besonnten Hängen lag bis in Gipfellagen Anfang November kein Schnee. (Foto: SLF/T. Stucki, 02.11.2024)
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Blick vom Combin de Grafeneire zur vergletscherten Nordseite des Mont Vélan (3720 m, Bourg-Saint-Pierre, VS). Auch hier lag Schnee vor allem nur im Hochgebirge. Der Bergsturz rechts im Bild ereignete sich am 02.11. (Foto: Morphelin/gepostet auf Camptocamp, 11.11.2024)

Nach zwei Wochen, in welchen es in den Alpen täglich sonnig und aussergewöhnlich mild war (Blog MeteoSchweiz), lag am 11. November nur noch an schattigen Rinnen und Mulden oberhalb von rund 2800 m sowie im Hochgebirge eine mehrheitlich geschlossene Schneedecke (Bildgalerie, Abb. 1). Der Schnee, welcher im September und Oktober gefallen war, war wieder mehrheitlich geschmolzen.

Auch auf dem 2536 m hoch gelegenen Messfeld auf dem Weissfluhjoch oberhalb von Davos (GR), wo seit 91 Jahren Schnee gemessen wird, lag noch kein Schnee. Dies ist für diesen Standort eine aussergewöhnliche Situation, denn es kam erst dreimal in der langen Messreihe vor, dass an einem 11. November noch kein Schnee lag. Das späteste Einschneien – der Zeitpunkt, ab welchem eine geschlossene Schneedecke während des Winters existiert – ist an diesem Standort der 25. November und datiert aus dem Herbst 1983. Auch im milden Herbst 2005 schneite es erst am 19. November ein.

In der Nacht auf den 12. November erreichte eine schwache Kaltfront die Alpen. Mit dieser sank die Nullgradgrenze gegen 1500 m hinab. Mit mässigem Wind fiel in mittleren und hohen Lagen verbreitet etwas Schnee. Allerdings blieben die Mengen gering. Nur lokal gab es 20 cm Schnee (Abb. 2). Für mehr als ein dünnes Überdecken von Gras und Geröll genügte dies kaum (Abb. 3).

Wie die sehr wenigen Rückmeldungen aus dem Gelände zeigten, war die Schneeoberfläche Anfang November im Hochgebirge häufig verharscht. Teils von Regen und Sonne, teils vom Wind. Unter einer harten Schicht an der Schneeoberfläche hatten sich aufbauend umgewandelte Schichten gebildet (Abb. 4).

In den vergangenen drei Wochen wurde eine durch Personen fernausgelöste Lawine gemeldet (Abb. 5).

 

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