AvaBlog 14. - 20. Mai 2024

Viel Neuschnee im Hochgebirge und einige Lawinenabgänge

Vor dem Pfingstwochenende schneite es im Hochgebirge verbreitet intensiv. Während und nach dem Niederschlag gingen etliche trockene Schneebrettlawinen spontan ab oder wurden in den Tagen darauf von Personen ausgelöst. Dabei ereigneten sich auch zwei tödliche Lawinenunfälle.

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Im Hochgebirge lösten sich während oder nach der Niederschlagsperiode Schneebrettlawinen spontan oder wurden durch Personen ausgelöst. Diese Lawinen am Grünhorn (Fieschertal, VS) gingen am Donnerstag, 16.05. an einem Westhang auf rund 3800 m spontan ab (Foto: P. Crivelli, 19.05.2024).
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Über das Pfingstwochenende waren die Tourenbedingungen vormittags oft günstig, wie zum Beispiel hier in der Umgebung von Davos, GR am Samstag, 18.05. (Foto: SLF/(J. Trachsel).
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Auch in mittleren Lagen waren noch Lawinen zu beobachten – allerdings nasse. Am Samstag, 18.05. löste sich diese Gleitschneelawine aus dem felsigen, nordwestseitigen Einzugsgebiet des Grauchopf am Säntis (2100 m) und rauschte bis zum Felswandfuss auf rund 1500 m (Foto: D. Bommeli).

Viel Neuschnee im Hochgebirge vor Pfingsten

Vom Dienstag, 14. Mai bis Freitag, 17. Mai fielen am Oberwalliser Alpenhauptkamm, im Tessin, im Moesano sowie vom Avers über das Bergell bis zum Berninagebiet im Hochgebirge 50 bis 80 cm, auf den höchsten Tessiner Gipfeln bis 120 cm Schnee (vgl. Abbildung 2). Sonst lagen die Neuschneemengen im Hochgebirge bei 30 bis 50 cm. Die Schneefallgrenze sank von ca. 2800 m auf knapp 2000 m (vgl. Abbildung 1). Zeitweise waren die Niederschläge von kräftigem Wind aus südlichen Richtungen begleitet. Über das Pfingstwochenende gab es dann mit Tagesgangwetter jeweils in der zweiten Tageshälfte wenig Niederschlag mit steigender Schneefallgrenze. Die Nullgradgrenze kletterte bis am Pfingstmontag, 20. Mai am Mittag auf rund 3300 m.

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Abb. 2a: 1-Tages Neuschneesumme am 15. Mai um 7 Uhr. Berechnet aus Radar- und Stationsdaten mit dem INCA-Modell (Quelle: MeteoSchweiz).
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Abb. 2b: 1-Tages Neuschneesumme am 16. Mai um 7 Uhr. Berechnet aus Radar- und Stationsdaten mit dem INCA-Modell (Quelle: MeteoSchweiz).
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Abb. 2c: 1-Tages Neuschneesumme am 17. Mai um 7 Uhr. Berechnet aus Radar- und Stationsdaten mit dem INCA-Modell (Quelle: MeteoSchweiz).

Lawinen und Lawinenunfälle

Obwohl sich die ergiebigen Schneefälle aufgrund der Schneefallgrenze vor allem auf Höhenlagen oberhalb von rund 2800 m beschränkten, wurden doch beachtlich viele Lawinenabgänge ans SLF zurückgemeldet.

Dies war zum einen Ausdruck davon, dass noch viele Tourengeher die gute Schneelage in der Höhe nutzten und zum anderen, dass Schwachschichten in der Schneedecke vorhanden waren. Nebst etlichen spontanen Lawinen, welche ab dem 16. Mai im Hochgebirge beobachtet wurden (vgl. Bildgalerie), wurden auch sechs durch Personen ausgelöste Schneebrettlawinen gemeldet, die meisten davon am Sonntag, 19. Mai. Zum Beispiel lösten Personen unmittelbar oberhalb des Frühstücksplatzes am Finsteraarhorn (Fieschertal, VS) in der Abfahrt eine rund 120 m breite Schneebrettlawine aus (vgl. Abbildung 3). Der Anriss liegt an einem West-Nordwesthang auf rund 3650 m. Glücklicherweise blieben die drei erfassten Personen unverletzt.

Lawinenbulletins

Der grosse Schneefall im Süden erfüllte die Kriterien zur Herausgabe von situationsbezogenen Lawinenbulletins. Daher wurde vom 14. bis zum 17. Mai je ein Lawinenbulletin publiziert. Am Alpenhauptkamm und südlich davon wurde oberhalb von rund 2800 m vor erheblicher Lawinengefahr gewarnt, zuletzt vor allem noch an Nordhängen.

Gefahrenentwicklung

Lawinenbulletins dieser Zeitperiode im Überblick.

 

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