Ein Hauch von Winter in hohen Lagen ¶
Im Norden fiel im Hochgebirge etwa ein halber Meter Schnee. Am Schluss sankdie Schneefallgrenze bis in den Bereich der Waldgrenze, so dass man erstmals in diesem Sommer frisch verschneite Berge sehen konnte.
Nachdem das Wetter in den vergangenen Wochen bereits eine wechselhafte Mischung aus Sonne und Regen in den Bergen bot, kündigte sich ab Freitag, 04. August in den Bergen Neuschnee an. Mit teils starkem Nord- bis Nordwestwind war der Niederschlag vor allem im Norden ausgeprägt und es war während der gesamten Phase oft bewölkt und nass. Lediglich am Samstag trocknete die Luft zwischenzeitlich ab. Am Freitag und Samstag lag die Schneefallgrenze meist noch oberhalb von 2500 m (Abbildung 1). Im Laufe des Sonntages sank sie dann immer bis gegen rund 2000 m ab. So konnte man das erste Mal diesen Sommer verbreitet weisse Berge sehen. Am Alpensüdhang vertrieb der Nordwind die Wolken, so dass es dort meist sonnig war. Auch im südlichen Wallis setzte sich oft die Sonne durch.
Die Neuschneemengen sind, wie immer um diese Jahreszeit, schwierig abzuschätzen, da kaum Messstationen im Hochgebirge stehen und da bei schlechtem Wetter kaum Leute draussen unterwegs sind, die von den Verhältnissen berichten könnten.
In der Bildgalerie (Abbildung 2) ist der Niederschlag in 24-Stunden-Schritten dargestellt, jeweils bis morgens um 5:50 Uhr. Am meisten Neuschnee fiel mit der Nordstaulage am nördlichen Alpenkamm. Dort fielen im Hochgebirge (oberhalb 3000 m) in Summe 40 bis 60 cm Neuschnee. Deutlich weniger Neuschnee fiel mit 10 bis 30 cm in Graubünden und im südlichen Wallis und am Alpensüdhang, wo es meist trocken blieb.
Mit starkem Nordwind entstanden vor allem in den neuschneereichen Gebieten teils grosse Triebschneeansammlungen. In den kommenden Tagen wird es wieder deutlich milder und sonnig. Auf Hochtouren muss die Lawinengefahr in den kommenden Tagen noch beachtet werden, vor allem in den neuschneereichen Gebieten. Dort ist nicht auszuschliessen, dass im Hochgebirge trockene Lawinen ausgelöst werden können. Mit der Erwärmung sind zudem feuchte Lawinen zu erwarten. Vorsicht ist daher besonders im absturzgefährdeten Gelände wichtig.