Im Lawinenbulletin wurde die Lawinengefahr in dieser Phase unterschätzt. Zum einen stieg die Schneefallgrenze höher als prognostiziert und zum andern reagierte die Schneedecke deutlich empfindlicher auf den Regen, als dies eingeschätzt wurde. Aufgrund der Lawinenaktivität (vgl. Abbildung 2) wäre in der Nacht von Dienstag, 10.03. auf Mittwoch, 11.03. in weiten Teilen des nördlichen Alpenkamms, des Unterwallis, in Nordbünden und im Unterengadin die Gefahrenstufe gross (Stufe 4) angebracht gewesen.
Mittwoch, 11.03. und Donnerstag, 12.03.20: Recht sonnig und frühlingshaft mild
Mit zwei recht sonnigen und sehr milden Tagen nahm die Gefahr von trockenen Lawinen allmählich ab. Oberhalb von rund 2400 m wurde in den Gebieten mit viel Neuschnee noch vor erheblicher Lawinengefahr (Stufe 3) gewarnt. Unterhalb von rund 2400 m stabilisierte sich die feuchte Schneedecke durch die nächtliche Abstrahlung. Die Gefahr von nassen Lawinen unterlag einem Tagesgang. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und der Sonneneinstrahlung gingen im Tagesverlauf spontane Lawinen ab, vereinzelt auch grosse (vgl. Abbildung 9).