Viel Neuschnee vor allem im Hochgebirge, Ende Monat dann rasche Schneeschmelze ¶
Nach einem warmen Monatsstart war das Wetter bis zum 20. Juni meist tiefdruckbestimmt. Es fiel häufig Niederschlag, vor allem im Hochgebirge als Schnee. Die Verhältnisse waren dort vor allem in den ersten zwei Monatsdritteln winterlich. Es wurden einige Lawinen gemeldet, auch trockene. Mit der Hitze Ende Monat aperten vor allem die mittleren Lagen weiter aus.
Wetter, Verhältnisse und Lawinen ¶
Montag, 01. bis Mittwoch, 03. Juni: Viel Sonne und gute Tourenverhältnisse im Hochgebirge
Der Juni startete mit drei meist sonnigen und milden Tagen. Vor allem im Hochgebirge waren die Verhältnisse für Touren günstig. Allerdings waren die Schneegrenzen teils schon sehr hoch.
04. bis 20. Juni: Viel Niederschlag, Schnee teils bis in mittlere Lagen
Am Donnerstag, 04.06. begann eine längere tiefdruckbestimmte und kühle (vgl. Abb. 2) Periode mit wiederholten Niederschlägen.
Bis Samstag, 06.06. fielen vor allem im Hochgebirge bereits gebietsweise 20 bis 40 cm Schnee, am Sonntag, 07.06. schneite es dann intensiv (vgl. Abb. 3). Die Schneefallgrenze sank bis auf 2200 m, in Graubünden mit besonders hoher Niederschlagsintensität vorübergehend sogar bis 1200 m (vgl. Abb. 4).
Nach einem kurzen Unterbruch fiel bis Donnerstag, 11.06. erneut viel Niederschlag (vgl. Abb. 5). Die Schneefallgrenze pendelte zwischen 2200 und 2700 m.
Am Freitag, 12.06. und Samstag, 13.06. war es in den Alpen recht sonnig und mild. Der viele Neuschnee im Hochgebirge und die rasche Erwärmung nach den Schneefällen verursachten viele Lawinen. Es wurden sowohl Schneebrettlawinen als auch Lockerschneelawinen beobachtet (vgl. Bildstrecke oben – Bild 1 sowieAbb. 6 und Abb. 7).
Von Sonntag, 14.06. bis am Samstag, 20.06. war es oft bewölkt. Sonnige Abschnitte gab es vor allem im Westen und im Süden. Immer wieder gab es Niederschläge, teils auch in Form lokaler Schauer oder Gewitter. Der Schwerpunkt der Niederschläge lag aber nördlich der Alpen und fiel damit nicht als Schnee.
Sonntag, 21.06. bis Dienstag, 30.06.: Viel Sonne, warm und teils gewittrig
Am Sonntag, 21.06. und am Montag, 22.06. hielt sich der Sommer im Osten noch zurück. Dort war es meist bewölkt, während es im Westen und Süden viel Sonne gab. Danach folgen drei meist sonnige, warme Tage. Insbesondere im Wallis wurden mehrere Schneebrettlawinen beobachtet. Diese waren wahrscheinlich auf die Sonneneinstrahlung und die Erwärmung zurückzuführen (vgl. Abb. 8 und 9).
Von Freitag, 26.06. bis Sonntag, 28.06. war es schwülwarm und gewitterhaft. In lokalen Schauern fiel Niederschlag. Die Nullgradgrenze lag allerdings bei rund 4000 m (vgl. Abb. 2) womit nur im Hochgebirge lokal etwas Schnee fiel.
Eine Kaltfront brachte auf Montag, 29.06. am Alpennordhang bis 60 mm Niederschlag, allerdings nördlich der Alpen. In den betroffenen Gebieten der Alpen fielen verbreitet nur 20 mm Regen. Die Schneefallgrenze sank vorübergehend gegen 3000 m. Damit dürften auf den höchsten Gipfeln der Berner Alpen rund 20 cm Neuschnee gefallen sein.
Mit einem sommerlich warmen und sonnigen Tag verabschiedete sich der Juni.
Schneelage ¶
Im Juni zog sich die zusammenhängende Schneedecke zunehmend ins Hochgebirge zurück. Die Schneeschmelze wurde durch die kühleren Tage in den ersten zwei Dritteln des Junis vorübergehend etwas verlangsamt, erreichte aber mit der Wärme zum Monatsende sehr hohe Werte. Das Messfeld am Weissfluhjoch (2536 m, Davos, GR) war am Montag, 29.06. schneefrei (vgl. Abb. 10). Dies ist rund eine Woche früher als das durchschnittliche Ausaperungsdatum (8. Juli).
Öffnet man den Fokus und betrachtet schweizweit alle automatischen IMIS-Stationen zwischen 2000 und 3000 m, dann präsentiert sich ein ähnliches Bild. Anfang Mai waren gerade mal 9% der 102 betrachteten Stationen schneefrei. Anfang Juni waren bereits gut 50 % dieser Stationen ausgeapert und Ende Juni waren es 86 % (vgl. Abb. 11).
Lawinenbulletins und Lawinenunfälle ¶
Im Juni wurden dem SLF keine Lawinenunfälle gemeldet.
Es erschienen 5 situationsbezogene Lawinenbulletins (03.06., 04.06., 06.06., 08.06., 11.06.).
Im Sommer erscheinen Lawinenbulletins nur bei grossen Schneefällen. Auch wenn das SLF kein Lawinenbulletin publiziert, sollte vor allem bei Neuschnee die Lawinensituation beachtet werden. Sie können sich per White Risk App, SMS oder RSS-Feed über die Herausgabe eines Bulletins informieren lassen.
Gefahrenentwicklung
Lawinenbulletins dieser Zeitperiode im Überblick.