Mehrheitlich günstige Lawinensituation ¶
Nachdem die letzte Wochenberichtsperiode zunächst noch viel Neuschnee und zahlreiche, auch sehr grosse Lawinen gebracht hatte, so war es diesmal schnee- und lawinenmässig sehr ruhig. Mit etwas Sonne, zeitweise schwachem Schneefall, meist schwachem Wind und vergleichsweise kühlen Temperaturen blieb die Lawinensituation mehrheitlich günstig. Es gab nur wenige Lawinenabgänge. Es ereigneten sich keine Lawinenunfälle mit Personen.
Wetter ¶
Am Freitag, 12. April und Samstag, 13. April war es im Westen und Süden recht sonnig (Abbildung 1), im Osten meist bewölkt. Die Nullgradgrenze pendelte um 2000 m (Abbildung 2).
Mit dem Durchzug eines Kaltlufttropfen wurde es am Sonntag markant kälter. Besonders im Norden und Osten schneite es zeitweise, wobei die Schneefallgrenze vorübergehend bis in tiefe Lagen sank. Die Mengen blieben aber relativ gering. Nur im Engadin fiel bis zu 20 cm Neuschnee (Abbildung 3).
Montag, 15. bis Mittwoch, 17. April waren erneut teils sonnig, teils bewölkt. Die Nullgradgrenze stieg am Montag langsam wieder auf rund 2000 m an und erreichte am Mittwochnachmittag 2400 m.
Lawinenverhältnisse
Trockene Lawinen
Nur sehr vereinzelt konnten oberflächliche und meist kleine Lawinen ausgelöst werden. Dies besonders in den Regionen, in welchen es am Samstag und Sonntag etwas Neuschnee gegeben hatte (Abbildung 4).
Nass- und Gleitschneelawinen ¶
Mit der kühlen und nur zeitweise sonnigen Witterung unterlag die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen nur einem leichten Tagesgang. Die Lawinenaktivität war – mit Ausnahmen (siehe Abbildung 5) - gering. Einzelne kleine und mittelgrosse Lawinen wurden gemeldet (Abbildung 6).
Schnee- und Lawinensituation vor Ostern 2019 ¶
Kurz vor Ostern, am Mittwoch, 17. April lag vielerorts in den Schweizer Alpen noch vergleichsweise viel Schnee (siehe auch Abbildung 7):
- Die Schneegrenze lag an Nordhängen zwischen 1000 m am östlichen Alpennordhang und 1600 bis 1800 m im südlichen Oberwallis und im Münstertal. An Südhängen lag die Schneegrenze jeweils rund 400 m höher.
- Auf 2000 m lag am zentralen und östlichen Alpennordhang verbreitet mehr als 200 cm Schnee, in den übrigen Regionen war es zwischen 100 und 200 cm Schnee. Nur im südlichen Wallis waren die Schneehöhen mit 50 bis 100 cm geringer. Diese Werte sind vielerorts leicht überdurchschnittlich, im Engadin entsprechen sie rund dem 1.5-fachen der um diese Jahreszeit gemessenen Schneehöhen.
- Auf 2500 m lag in allen Regionen noch mehr als 200 cm Schnee.
Der Schneedeckenaufbau präsentierte sich günstig. Mit Stabilitätstests konnten nur vereinzelt Brüche in der Schneedecke ausgelöst werden (Abbildung 8).
Nordseitig war die Schneedecke oberhalb von 2000 m noch weitgehend trocken, an Ost- und Westhängen bis auf rund 2400 m hinauf durchfeuchtet. An Südhängen war die Schneedecke bereits seit einigen Wochen bis auf über 3000 m isotherm und feucht.
Unfälle ¶
Es ereigneten sich keine Unfälle mit Personenbeteilung.
Am Freitag, 12. April löste sich am Nordhang des Petit Combin (VS) auf rund 3600 m eine sehr grosse Lawine. Diese wurde vermutlich von einem Serac-Abbruch ausgelöst. Es glitt die gesamte Schneedecke bis auf das Gletschereis ab. Die Air Glaciers führte einen Kontrollflug durch, um sicherzustellen, dass sich keine Personen im Bereich der Lawine befunden hatten.
Gefahrenentwicklung
Lawinenbulletins dieser Zeitperiode im Überblick.