Wochenbericht 02.-08. Februar 2018

Schöner Pulverschnee, lokale Gefahr von Triebschneeansammlungen und Gleitschneelawinen

Mit kalten Temperaturen und wenig Wind blieb der Neuschnee vom Anfang der Berichtsperiode locker. Es herrschten mehrheitlich günstige Lawinenverhältnisse. Lokal entstanden Triebschneeansammlungen, welche vorsichtig beurteilt werden mussten. Die Gleitschneelawinenaktivität ging sukzessive zurück.

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Pulver gut! Der Neuschnee vom Anfang der Wochenberichtsperiode bescherte den Wintersportlern vielerorts gute Bedingungen wie hier bei der Abfahrt vom Pischahorn (2980m, Kloster-Serneus, GR; Foto: SLF/L. Dürr, 04.02.2018).
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Wunderschöne Winterstimmung vor dem Col d'Emaney (2462m, Evionnaz, VS) bei sehr guter Schneelage. An der SLF-Messstation im Gebiet L'Ecreuleuse 2252 m wurde am Freitag, 02.02. eine Schneehöhe von 443cm gemessen (Foto: J.-L. Lugon).
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Auch an dem Nordhängen des Glogghüs (2534m, Hasliberg, BE) fanden sich optimale Bedingungen um schöne Linien in den Schnee zu ziehen (Foto: R. Schild, 02.02.2018).
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Im Tessin an den Nordosthängen zwischen dem Pizzo Varozzèira (2595m, Leventina) und dem Pizzo delle Löite (2418m) ebnen die Schneemassen die Topographie ein (Foto: G. Valenti, 02.02.2018).
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… schweres Spuren im gleichen Gebiet (Foto: G. Valenti, 03.02.2018).
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Eine stark eingeschneite Berghütte unterhalb des Pizzo Massari (2757 m, Quinto, TI) zeigt die hohe Schneelage im Tessin (Foto: L. Silvanti, 03.02.2018).
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Schön verschneite Landschaft am Walighürli (Foto: L. Hofer, 03.02.2018).
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Man kann das Grinsen erahnen bei solchen Pulverschwüngen an den Nordhängen der Ärnergale (2525 m) im Goms. An der SLF-Messstation Mällige (2194 m, VS, Goms) wurde am Sonntag, 04.02.2018 eine Schneehöhe von 296 cm gemessen (Foto: R. Imsand).
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Mystischer Blick auf „Les Diablerets“ mit Föhnwolken an den Gipfeln. Der Blick ist von dem Seeberghore (2071 m, Gsteig, BE) aus (Foto: Y. Décaillet, 05.02.2018).
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Hier zeigt sich eindrücklich wie Schnee sich verformen kann. Der Schnee gleitete vom Dach einer Hütte in der Gegend des Chistihubel (2216 m, Reichenbach im Kandertal, BE) ab und verfestigte sich dann durch das Gefrieren des Schmelzwassers (Foto: SLF/M. Schön, 07.02.2018).
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Kriechender Schnee im Unterengadin. Das Kriechen des Schnees entsteht durch das setzen des Eigengewichts. Die oberen Schneeschichten bewegen sich weiter hangabwärts als die unteren (Foto: P. Caviezel, 08.02.2018).
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Wunderschöner Ausblick für die Skifahrer an der Gipfelstation des Seetalhorn (2850 m, Grächen, VS). Eine dichtes Hochnebelmeer liegt über dem Wallis, die Sicht darüber ist glasklar (Foto: Webcam, 08.02.2018).

Wetterentwicklung

Freitag, 02.02. bis Sonntag, 04.02.: Zeitweise sonnig, kalt

In der Nacht auf Freitag fiel im Osten noch wenig Schnee. In den übrigen Gebieten war es bereits trocken. Seit Mittwochabend, 31.01. fiel mit 40 cm im Chablais und im Trient am meisten Schnee (Abbildung 1).

Am Freitag wurde es zunehmend sonnig. Am Samstag war es im Norden stark bewölkt. Am Sonntag zogen nach einem sonnigen Start von Westen her Wolken auf. Im Süden war es am Wochenende sonnig.
Der Wind wehte zunächst meist mässig, am Alpenhauptkamm vom Simplon- bis zum Berninapass und südlich davon zeitweise stark aus nördlichen Richtungen. Am Sonntag drehte der Wind auf West und flaute ab. Mit -10 °C mittags auf 2000 m blieb es kalt.

Montag, 05.02. bis Donnerstag, 08.02.: etwas Neuschnee im Süden

Im Süden war es am Montag und Dienstag stark bewölkt. Im südlichen Simplongebiet sowie am zentralen Alpensüdhang fielen rund 15 cm Schnee. Im Norden war es nach einem wechselhaften Wochenstart am Dienstag recht sonnig. Mit mässigem bis starkem Wind aus südlichen Richtungen wurde es im Norden kurzfristig etwas milder.

Am Mittwoch und Donnerstag war es im Norden mit teils mässigem Wind aus östlichen Richtungen hochnebelartig bewölkt. In den inneralpinen Gebieten, im Süden sowie allgemein im Hochgebirge war es recht sonnig (Abbildung  

Lawinengefahr

Die Lawinensituation war in dieser Wochenberichtsperiode mehrheitlich günstig (siehe Gefahrenentwicklung ganz unten). Mit kalten Temperaturen und wenig Wind blieb der Neuschnee locker. Es herrschten schönste Pulverschneeverhältnisse (Abbildung 3).

Unter den oberflächennahen Neu- und Triebschneeschichten war die Schneedecke meist günstig aufgebaut. Auch aus Mittelbünden, dem Engadin und den Bündner Südtälern, wo die Basis der Schneedecke etwas schwächer war, wurden seit mehr als 2 Wochen keine Lawinenauslösungen in bodennahen Schichten mehr gemeldet.

Die Hauptgefahr ging von den zwei Lawinenproblemen Triebschnee und Gleitschnee aus:

Triebschnee

Mit Wind und lockerem Neuschnee entstanden besonders in Kammlagen, Rinnen und Mulden während der ganzen Wochenberichtsperiode meist dünne Triebschneeschneeansammlungen. Diese wurden teilweise auf eine lockere Schneeoberfläche oder Oberflächenreif abgelagert und waren teils störanfällig. Sie waren an der leicht gewellten Schneeoberfläche für Geübte meist gut erkennbar (Abbildung 4).
Da die Mengen vielerorts gering waren, wurde neben der Verschüttungs- im extremeren Gelände auch vor der Absturzgefahr gewarnt. Es wurden nur wenige Personenauslösungen von frischen Triebschneeansammlungen gemeldet, alle ohne erfasste Personen.

Gleitschnee

Im Vergleich zur letzten Berichtsperiode nahm die Gleitschneelawinenaktivität in den letzten 7 Tagen ab. Bis zum Dienstag, 06.02. wurden noch täglich einzelne Abgänge gemeldet. Betroffen waren Ost-, Süd- und Westhänge unterhalb von rund 2400 m sowie Nordhänge unterhalb von rund 2000 m. Die Lawinen erreichten kleine bis mittlere Grösse (siehe Bildstrecke unten).
An Sonnenhängen unterhalb von rund 1800 m war die Schneedecke schon vor dieser Wochenberichtsperiode durchfeuchtet. Einzig die oberflächennahen Schichten gefroren mit den kalten Temperaturen wieder. Damit war Gleitschneelawinenaktivität dort einem Tagesgang unterworfen. Anders in den übrigen betroffenen Expositionen und Höhenlagen. Dort war die ganze Schneedecke kalt. Dies bedeutet, dass nur die Schicht am Übergang zum Boden feucht ist und Gleitschneelawinen unabhängig von der Witterung zu jeder Tages- und Nachtzeit abgehen können. Gleitschneelawinen stellen die Sicherungsdienste vor grosse Probleme, da der Abgang nicht vorhergesagt werden kann und damit lange Sperrzeiten resultieren können. Für Schneesportler ist die Gleitschneeproblematik vergleichsweise einfach zu umgehen, solange Zonen unterhalb von Gleitschneerissen möglichst gemieden werden.
Mit dem kontinuierlichen Rückgang der Gleitschneelawinenaktivität wurde ab Donnerstag, 08.02. in der Gefahrenbeschreibung nicht mehr vor Gleitschneelawinen gewarnt.

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Gleitschneelawine an den sehr steilen, felsdurchsetzten Südwesthängen des Höhbalmen (Zermatt, VS). Das Anrissgebiet lag auf ca. 2480 m und die Ablagerungen reichten bis in die Tallagen auf ca. 1610 m (Foto: B. Jelk, 02.02.2018).
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Eindrücklicher Gleitschneeanriss im Wald an einem sehr steilen Nordosthang oberhalb Klosters (GR) auf einer Höhe von ca. 1750 m (Foto: SLF/J. Trachsel).
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Mehrere Gleitschneelawinen an den Nordwesthängen unterhalb des Gipfels des Piz Cavradi (2614 m, Tujetsch, GR; P. Degonda, 06.02.2018).
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Bei der Abfahrt vom St. Antönier Joch (GR) konnten frische und ältere Gleitschneelawinen beobachtet werden (Foto: SLF/B. Zweifel, 06.02.2018).

Lawinenunfälle

In dieser Wochenberichtsperiode wurden dem Lawinendienst zwei Lawinenauslösungen mit Personenbeteiligung gemeldet:

  • Am Samstag, 03.02. wurde eine Person an einem Nordosthang vom Bürgle (Rüschegg, BE) auf rund 2000 m vermutlich von einem Rutsch mitgerissen und leicht verletzt.
  • Ebenfalls am Samstag wurde eine Person am Nordwesthang der Petite Dent de Morcles (Lavey-Morcles, VS) auf rund 2700 m von einer kleinen Lawine mitgerissen. Sie blieb unverletzt.

 

Gefahrenentwicklung

Lawinenbulletins dieser Zeitperiode im Überblick.

 

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